Vor unfassbaren 8 Wochen (!) ist Mila in einem Moment der Panik vor einer fremden Frau (die dann auch leider noch die Wohnungstür öffnete) weggelaufen. Da sie einen denkbar schlechten Start ins Leben hatte und aus einem Tiermessihaushalt stammt, in dem sie vermutlich auch immer wieder Welpen produzieren musste, hat sie in ihrem vorherigen Leben sehr wenig kennengelernt, was sie zu einem sogenannten „Angsthund“ machte. Sie wurde dann Ende ’21 mit 15 weiteren Hunden beschlagnahmt und konnte von uns in ein tolles, neues Zuhause vermittelt werden.
Leider gilt jedoch: Einmal Angsthund, immer Angsthund! Das führte nun leider dazu, dass Mila trotz der engen Bindung an ihre neue Familie, im Panikmodus war und deswegen auch nicht auf Ansprache der Besitzer reagierte, sondern weglief, da sie überall böses vermutete. Das ist leider bei solchen Hunden nicht ungewöhnlich und erschwert die Sicherung ungemein.
Die einzige Möglichkeit solch einen Hund zu sichern ist erst einmal auf Sichtungen zu warten, die auch ganz viele tolle Menschen fleißig gemeldet hatten! Dabei ist es wichtig, dass der Hund nicht angesprochen oder gar verfolgt wird. Diese Tiere haben furchtbare Angst und man treibt sie dann nur weiter. Mit diesen Sichtungen kann dann ein Sichtungsprofil erstellt werden und man kann grob eingrenzen wo sich der Hund aufhält. Dann kann man Futterplätze etablieren und schließlich wird eine Hundefalle aufgestellt und mit Glück hat man dann den Angsthund sehr schnell wieder gesichert.
Das alles wurde natürlich auch bei Mila versucht, aber in ihrer Panik brachte sie in den ersten Wochen immer wieder riesige Strecken in kürzester Zeit hinter sich und war derart mobil, dass sie maximal zwei Tage an einem Ort blieb und eine Falle somit nicht zum Einsatz kommen konnte.
Nach sieben Wochen konnte dann endlich, endlich auf einem abgelegenen Hof ein Futterplatz etabliert werden und Mila kam regelmäßig jede Nacht und hat sich ihr Futter abgeholt. Bis auf eine Nacht, in der ein gefräßiger Labrador schneller war, was die aufgestellte Wildkamera verriet. 😉 Zusammen mit der tollen und schnellen Unterstützung der Tiernothilfe Nord haben wir eine Hundefalle aufgestellt und hatten richtig, richtig Glück! Schon am nächsten Morgen ging eine regennasse Mila in die Falle!
Das Glück blieb uns auch weiter hold! Mila erkannte ihre Familie nach nur wenigen Minuten Verwirrung wieder und hat sie fiepend und mit ganz viel Küsschen durch die Gitter begrüßt. Aber da sicher nun einmal sicher ist, wurde Mila samt Hundefalle in ein geschlossenes Auto verfrachtet und dort in einen kleineren Transportkäfig überführt und erst in der Wohnung der Familie raus gelassen. Die Freude war unfassbar riesig! Mila ist etwas dünner als vorher, sehr müde, aber gesund und unverletzt!
Die Familie dankt ganz, ganz herzlich allen, die Sichtungen gemeldet haben. Auch großen Dank an alle Helfer*innen, Jäger*innen, Förster*innen und Wald- und Grundstücksbesitzer*innen, die Wildkamerasichtungen übermittelt und die Erlaubnis erteilt haben Futterstellen zu etablieren und letztendlich die Falle aufzustellen. Großen Dank natürlich auch an die Tiernothilfe Nord! Zusammen haben wir nach so langer Zeit die kleine Maus gesund wieder sichern können. 😀
Facebook
Instagram