Die wilde Tamara mit Schwester grüßt…

…aus dem neuen Zuhause 😀 Der tolle Bericht zu unseren wilden Kitten zeigt, dass es sich auch lohnt die scheuen Leisetreter ins Auge zu fassen. 😉

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Hallo liebes Tierheimteam …

Am 06. Februar haben wir Tessa und Tamara zu uns geholt. Jetzt heißen sie Lea und Lotte.

Bei unserem ersten Schnupperbesuch haben Sie uns erzählt, dass es sich um noch sehr schüchterne und scheue Katzen handelt und diese aus einem na sagen wir einmal „wilden Wurf“ stammen. Sie lassen sich noch nicht anfassen und wir würden Geduld und Ausdauer brauchen.

Da wir bereits zwei Katzen hatten waren wir davon überzeugt, dass das schon klappen würde. Ich muss sagen, wir waren da schon ein wenig naiv.

Die beiden haben erst einmal ein Zimmer und den darangrenzenden Flur als „ihr Reich“ bekommen. Das war auch gut so, denn in den ersten 2 bis 3 Wochen haben sie diesen Rückzugsort auch immer wieder benötigt.

Nach ca. 4 Wochen haben wir für die beiden eine weitere Tür geöffnet. Ab da konnten sie auch in die Küche, das Esszimmer und die Stube. Während sie weiterhin einen großen Bogen um eine ausgestreckte Hand machten, hatten sich eines Abends beide in Höhe meiner Füsse zu mir auf das Sofa gelegt. Schließlich konnte ich sie ohne Probleme mit meinen Zehen kraulen, ohne dass sie etwas einzuwänden hatten.

Die beiden sind mittlerweile total entspannt. Sie haben unsere Wohnung (soweit sie bis jetzt vordringen durften) eindeutig als IHR zu Hause eingestuft. Sie haben uns auch zu gewissen Umdekorierungen in Bezug auf die Wahl der Blumen am Fenster angespornt, so dass jetzt mehr Platz auf den Fensterbänken für die Kitten ist. Weiterhin suchen sie mittlerweile unsere Nähe. Sind wir in dem Teil der Wohnung, welcher für sie zugänglich ist, so sind sie immer mit in dem Raum, in welchem wir uns aufhalten (überwiegend Esszimmer-/Wohnzimmerbereich). Dort wird dann gespielt oder geschlafen.

Ich würde sagen, sie sind jetzt wirklich bei uns angekommen.

Auch wenn wir anfänglich nicht sicher waren, ob wir uns mit dieser Aufgabe etwas Viel zugemutet hatten, waren wir uns von Beginn an einig – die beiden bleiben bei uns, egal was passiert und wie lange es dauert, bis wir, also meine Frau, Ich und die Kitten, eine Beziehung mit richtiger Nähe aufgebaut haben.

Und noch etwas: Es war komplett richtig ein Kittenpärchen aufzunehmen. Die beiden beschäftigen sich mit großer Ausdauer mitteinander. Sie toben quer durch die Wohnung, spielen ohne Ende mit einer kleinen Fellmaus oder einer einfachen Halselnuss. Dann nach jeder Mahlzeit dieses gegenseitige Gesichtablecken. Die Kuscheleinheiten auf dem Sofa mit gegenseitiger Fell- und Ohrenpflege, aber auch die „Ringkämpfe“ der beiden sind einfach sehenswert. Sie sind trotz allen Anfangsschwierigkeiten eine wahnsinnige Bereicherung für uns und wir geben sie nie wieder her. Wir werden weiter Bereiche unseres zweigeschossigen Hauses für sie freigeben, ihnen auch den Boden und den Keller zeigen und irgendwann geht es dann auch nach draußen, in die große, weite Welt.

Ich hoffe, dass ich jetzt mit dem halben Roman nicht zu sehr übertrieben habe. Aber es war mir ein Bedürfnis unsere Erfahrungen, die wir mit Katzen machen und schon gemacht haben, welche eben nicht von Beginn an „Streichel- und Kuschelkatzen“ sind, auch einmal weiterzugeben.