Nun möchten wir Euch die erschreckende Geschichte von Polly erzählen, die auch uns sprachlos zurück gelassen hat:

Vor einigen Wochen erhielten wir einen aufgeregten Anruf von einer Dame. Sie hätte eine sehr schlecht aussehende Katze mitten auf einer befahrenen Straße eingesammelt, die dort völlig apathisch saß. Wir waren schon die fünfte Anlaufstelle, die sie angerufen hat. Niemand fühlte sich zuständig für das kleine Tierchen… Sie fuhr dann eine dreiviertel Stunde mit der kleinen Katze zu uns und da stand sie nun in einem Transportkäfig auf unserem Schreibtisch. Schon ein kurzer Blick bestätigte die Einschätzung: Völlig verklebtes, graues Fell (das vielleicht mal weiß gewesen war), ein schwarzes, eingefallenes Öhrchen und an Schnäuzchen und Brust völlig nass, weil die kleine Miez soviel sabberte. Die kleine Maus hat den Transportkäfig erst gar nicht verlassen, sondern wir brachten sie sofort nach Munster in die Klinik.

Dort wurde die kleine einmal auf Links gedreht, da auch nicht auszuschließen war, dass sie angefahren wurde. Dies war zum Glück nicht der Fall. Dafür war das eigentlich weiße Fell von oben bis unten mit irgendetwas schwarzem verklebt, sie war völlig dehydriert und abgemagert und selten haben wir derart viele Flöhe auf einer so kleinen Katze gesehen. Natürlich wurde auch der Chip ausgelesen und siehe da: Die Miez war gechipt und sogar bei TASSO registriert.

Natürlich haben wir versucht die Besitzer zu kontaktieren. Man macht sich ja sicher Sorgen um das Tierchen und so, wie sie aussah, muss sie schon lange unterwegs gewesen sein… Tatsächlich haben wir die Besitzer erreicht und ja, die kleine Katze wurde vermisst…seit dem Tag, an dem sie von der Finderin auf der Straße eingesammelt wurde. Wir waren selten so sprachlos! Die Katze, die wir Polly getauft hatten, war in diesem völlig vernachlässigten Zustand bei der Besitzerin. Zugegebenermaßen war die Besitzerin eine ältere Dame, doch sowohl eigene Kinder als auch Schwiegerkinder kamen häufiger zu Besuch zur Unterstützung. Der Zustand der Katze wurde offensichtlich von allen so hingenommen…

Wir haben Polly dann natürlich übernommen und für die weitere medizinische Behandlung gesorgt. Es dauerte nun einige Wochen die kleine zu päppeln und es gab auch ein paar Rückschläge. Sie hat aber einen ausgeprägten Lebenswillen und ist zudem äußerst menschenbezogen und verschmust! Ihr Alter und die (vermutlich jahrelange) Vernachlässigung sieht man ihr allerdings an. Sie sieht ein bisschen „krepelig“, was u.a. an Athrose liegt. Das hindert Polly aber nicht daran auch auf den höchsten Kratzbaum zu hüpfen. 😉

Leider wurde bei ihr eine Verdickung unter der Zunge festgestellt. Dies ist ein Tumor, der langsam wächst und den man auch nicht entfernen kann. Es ist also leider sehr wahrscheinlich, dass Polly keine 20 mehr werden wird. Jedoch finden wir sehr wohl, dass die kleine Maus noch einen schönen Lebensabend verdient hat! Wir versuchen es ihr natürlich so schön wie möglich zu machen, aber für eine derart verschmuste Katze ist ein eigenes Sofa mit eigenen Menschen natürlich viel toller. So hoffen wir darauf, dass Polly mit ihren wunderschönen Augen noch ein Herz erwärmen kann und ihren Lebensabend mit ihren Menschen verbringen darf.

Wenn ihr die kleine, schmusige Polly kennenlernen möchtet, dann macht gerne einen Termin unter der 0 51 91 – 27 24 aus.