„Anton und Kitty“ – drei Wörter, zwei Katzen, eine große Liebe
Niemand kann sich mehr so richtig erinnern, wann „Anton und Kitty“
bei uns eingezogen sind. Kamen sie getrennt und haben sich erst bei uns
kennen gelernt? Oder wurden sie bereits gemeinsam zu uns gebracht?
War aber auch egal – „Anton und Kitty“ waren wie Topf und Deckel,
gingen Tag und Nacht gemeinsam durch dick und dünn, teilten sich
Haus und Hof, hielten zusammen wie Pech und Schwefel –
ihre Zuneigung füreinander war für immer und ewig.
Beide waren sich selber genug, die Menschen waren nur für
die elementare Versorgung mit Futter, Wasser und natürlich
Dosenmilch (!) zuständig. Ansonsten genossen sie ihr Leben
als Freigänger und die gemeinsamen Schlaf- und
Kuschelstunden auf ihrem kleinen Sofa in der Küche.
Sowohl „Anton“ als auch „Kitty“ waren nicht mehr die jüngsten.
„Anton“ hatte zudem Herzprobleme und beide waren innerhalb
des letzen Jahres merklich gealtert. Wir bangten und hofften
aber der Zeitpunkt des Abschiedes rückte immer näher. Beide fraßen
schlecht und somit war auch eine Medikation äußerst schwierig.
Am Morgen des 22. Januars 2016 mochte „Anton“ gar nichts mehr fressen und
lag apathisch auf seinem Platz vor der Heizung, „Kitty“ dicht an seiner Seite.
Es ging ihm offensichtlich sehr schlecht, denn ohne Gegenwehr ließ er
sich in eine Transportbox legen. „Kitty“ verschwand nach draußen.
Steffi Meyer hat sich von ihrer Arbeit frei genommen um „Anton“ auf
seiner letzten Reise zu begleiten und in der Tierarztpraxis Dr. Wollny
ist er dann ganz schnell und ruhig eingeschlafen. Nun ist „Anton“ bei
all den anderen Katzen, die wir in den letzen Jahren gehen lassen mussten.
Damit sich „Kitty“ von „Anton“ verabschieden konnte, haben wir ihr „Anton“
noch einmal gezeigt. Sie hatte sich die ganze Zeit, in der „Anton“ beim
Tierarzt war, draußen versteckt gehalten und kam nur kurz wieder rein,
als Steffi mit ihm wieder zurück war. „Kitty“ muss das alles verstanden haben.
Wir haben Anton dann auf unserem kleinen Friedhof beigesetzt.
So kann „Kitty“ ihm hin und wieder besuchen.
Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ewger Tag!
Wo alle Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euren Schmerz will ich erflehn.
Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meine Hügel,
Denn von den Sternen grüße ich euch!
Elisabeth von Droste-Hülshoff
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Nachfolgend noch einmal ein paar Bilder der Beiden,
es gibt bisher kaum Fotos, auf denen einer alleine drauf ist… 🙁